Die Volkskrankheit
10. Nov 2014
Häufigkeit von Diabetes
Diabetes-Formen und ihre Behandlung
Die Folgen des Diabetes
Fragen zum Thema Diabetes
Der, die, das Diabetes – Was ist das eigentlich?
Diabetes Typ 1 ist eine chronische Erkrankung, die häufig schon im Kindesalter auftritt und zum jetzigen Zeitpunkt nicht heilbar ist. Das eigene Immunsystem greift hierbei die körpereigene Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse an und zerstört die insulinproduzierenden Zellen: Es ensteht ein absoluter Insulinmangel. Das Hormon Insulin ist für den Transport des mit der Nahrung aufgenommenen Zuckers aus dem Blut in die Muskel- und Fettzellen verantwortlich. Ein absoluter Insulinmangel führt daher zu einem starken Anstieg des Blutzuckers und gelichzeitig zu einer Unterversorgung der Körperzellen.
Ein Diabetes Typ 2 entwickelt sich im Laufe des Lebens. Früher nannte man ihn deshalb auch Altersdiabetes – allerdings tritt er mittlerweile auch schon in jüngeren Jahren auf. Bei Menschen mit Diabetes Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse zwar Insulin, aber die Körperzellen verlieren ihre Empfindlichkeit für das Hormon und / oder die Ausschüttung des Insulins aus den Zellen der Bauchspeicheldrüse ist gestört. Der Diabetes Typ zwei ist zwar chronischer, er läßt sich jedoch positiv beeinflussen, indem sich Betroffene gesund ernähren, abnehmen und sich ausreichend bewegen.
Wie „schlimm“ ist Diabetes?
Das Tückische an Diabetes ist: Er tut nicht weh. Vor alllem Diabetes Typ 2 beginnt schleichend. Denn unspezifische Symptome wie Müdigkeit Abgeschlagenheit treten bei vielen Erkrankungen und in unterschiedlichen Lebenssituationen auf. Bei Menschen mit Diabtes Typ 1können die Beschwerden akuter und heftiger auftreten: ständiges Wasserlassen, Durst, Gewichtsabnahme, Sehstörungen. Steigt der Blutzucker extrem an kommt es auch zu Erbrechen und Bauchschmerzen. Diese Situation kann in seltenen Fällen auch lebensbedrohlich sein.
Neben diesen akuten Situationen ist der Diabetes aber in erster Linie wegen der Folgeerkrankungen sehr erst zu nehmen. Diese treten auf, wenn der Blutzucker über Jahre schlecht eingestellt ist. Bei guter Blutzuckereinstellung lassen sie sich umgekehrt aber auch gut vermeiden. ZU den Folgeerkrankungen gehören: Nervenschädigungen, Augenschäden an der Netzhaut, Nierenschädigungen, Herzinfarkt , Schlaganfall, Wunden an den Füßen.
Haben Diabetes Typ 2 nur ältere Menschen?
Menschen mit Diabetes Typ 2 werden immer jünger. Schätzungen gehen von etwa 5000 Kindern und Jugendlichen mit dieser Krankheit aus. Es kann also alle Altersgruppen treffen. Bei älteren Menschen tritt der Diabetes Typ 2 jedoch häufiger auf: im Alter von 40 bis 59 Jahren leiden 4 bis 10 % daran, bei Menschen älter als 60 Jahren sind es ca. 30%.
Macht Insulin dick?
Werden Menschen mit Diabetes Typ 2 von einer Tablettentherapie auf eine Insulintherapie umgestellt, nehmen sie häufig an Gewicht zu. Daran ist aber nicht das Insulin direkt Schuld. Zum einen wird durch die niedrigen Blutzuckerwerte weniger Wasser ausgeschieden. Zum anderen stehen Kohlenhydrate der Nahrung dank des zugeführten Insulins dem Körper wieder als Kalorien zur Verfügung und werden nicht mehr über den Urin ausgeschieden. Wer jetzt nicht die Kalorienzufuhr etwas bremst, legt auch ohne mehr zu essen unweigerlich an Gewicht zu. Außerdem können niedrige Blutzuckerwerte und Unterzuckerungen den Appetit steigern. Daraus den Schluss zu ziehen, zur Behandlung des Diabetes auf Insulin zu verzichten, wäre jedoch völlig verkehrt. Denn um Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist eine gute Stoffwechseleinstellung die Voraussetzung – und die ist häufig nur durch Insulingaben zu erzielen.
Sollten Diabetiker weniger Zucker oder Kohlenhydrate essen?
Geht es um einen gesunden Lebensstil, gelten für Menschen mit Diabetes und Gesunde die gleichen Regeln: auf Kohlenhydrate wie Zucker müssen sie nicht verzichten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt ungefähr die Hälfte der täglichen Energie in Form von Kohlenhydraten zu sich zu nehmen. Dabei sollte reiner Zucker 50 g täglich nicht überschreiten. Süßstoff kann als Ersatz dienen, da weder blutzuckersteigernd ist und keine Kalorien hat. In normalen Maßen ist er nicht als gesundheitsgefährdend einzustufen.
Gelten Diabetiker als schwerbehindert?
Menschen mit Diabetes sind nicht automatisch schwerbehindert. Erst Diabetiker, die 4 x am Tag Insulin spritzen müssen und erhebliche Einschnitte in der Lebensführung haben, gelten als schwerbehindert und bekommen einen Grad der Behinderung von 50 anerkannt.